Ganz aktuell
Der Gedenkweg entwickelt sich
Der Gedenkweg Kuno hat sich seit der Eröffnung weiterentwickelt. Waren es zu Beginn noch Tafeln und Kisten mit Fundstücken, die die Besucher öffnen können, geben seit Herbst 2024 Infotafeln Aufschluss über die Reste im Wald. Dank historischer Aufnahmen kommen Vergangenheit und Gegenwart zusammen. Am Ende des Gedenkwegs erinnert seit 2024 eine Gruppe aus geschnitzten Holzskulpturen an die Menschen, die im Waldwerk Zwangsarbeit leisten mussten und ums Überleben kämpften.
Wie ein großes Puzzle
Die Geschichte des Waldwerks Kuno ist wie ein großes Puzzle:
Denn Jahr für Jahr kommen neue Details ans Licht. Beispielsweise werden alt Werkzeuge, die aus der Flugzeugmontage stammen, abgegeben. Auch im Wald finden sich Spuren: Vor Jahren tauchte ein schweres Schienenstück auf, das von der Feldbahn stammte, die zum Betonieren des Mittelstreifens der damaligen Reichsautobahn genutzt wurde. Auch neue Dokumente kommen ans Licht. Dazu gehört ein geheimer Reisebericht zu einem Waldwerk, der Aufschlüsse über Bau und Einrichtung gibt.
Spezialgerät von Messerschmitt
Dieser Winkelbohrer von Siemens wurde vor einigen Jahren im Museum Zusmarshausen abgegeben. Er stammt aus dem Waldwerk und hat die Zeit in einer privaten Werkstatt überdauert. Nach dem Krieg wurden Werkzeuge, Mobiliar oder auch komplette Bauteile aus dem Waldwerk geholt.
Ein Ort der Stille
Am Ende des Gedenkwegs ist ein besonderer Ort entstanden: Dort kann jeder Besucher auf Bänken ausruhen und beim Blick auf die geschnitzten Holzstelen seine Gedanken ordnen. Aufgestellt wurde die Motorsägen-Kunst von Freiwilligen der Firma AL-KO Airtech, die einen Nachmittag im Waldwerk anpackten. Die Stelen aus Douglasienholz stammen von Hubert Droste, dem früheren Leiter des Forstbetriebs Zusmarshausen der Bayerischen Staatsforsten. Geschnitzt hat sie mit der Motorsäge Gedenkweg-Initiator Maximilian Czysz.
Talhütte nahe Waldwerk Kuno neu gestaltet
Radfahrer und Wanderer in den Westlichen Wäldern dürfen sich ab sofort über eine neue Rastmöglichkeit freuen. Die ehemalige Talhütte im Forstrevier Glöttweng des Forstbetriebs Zusmarshausen der Bayerischen Staatsforsten wurde wegen des schlechten Zustands abgerissen. Das neue Bauwerk steht zentral an der Kreuzung zweier Radwanderwege. Aus massivem Fichtenholz und mit wertigen Sitzbänken und Tischen ausgestattet, lädt die neue Talhütte alle Besucher im Naturpark Augsburg - Westliche Wälder zum Verweilen und Ausruhen ein. Revierleiter Hermann Ripka und Forstbetriebsleiter Rainer Droste freuen sich, der Bevölkerung ein neues Angebot machen zu können. Auch Naturpark-Ranger Stefan Schonath gefällt die neue Einrichtung: „Ich freue mich, dass im Naturpark ein neuer Erholungsort für Naturbegeisterte entstanden ist.“ Die neue Talhütte wird in der nächsten Wanderkarte des Naturparks als „Schutzhütte“ mit aufgenommen. Sie ist nicht weit entfernt vom Gedenkweg Kuno. Wer dort eine Pause einlegen will, um zum Beispiel gemütlich Brotzeit zu machen, sollte keinen Müll hinterlassen.
Ein Teil der alten Talhütte stammte noch aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Hütte diente viele Jahre als Ausbildungs- und Schlechtwetterarbeitsplatz für Forstwirte. Nach Verlagerung der betrieblichen Tätigkeiten an eine andere Hütte wurde sie nur noch als Jagdhütte genutzt. Im Laufe der Jahre verschlechterte sich der Zustand des älteren Teils zusehends.
Leser und Leserinnen der AZ vor Ort
Eine besondere Aktion: Leser und Leserinnen der Schwabmünchner Allgemeinen und des Augsburger Landboten hatten im August die Gelegenheit, bei einem exklusiven Rundgang besondere Einblicke ins Waldwerk Kuno zu erhalten. Rund 40 Interessierte nahmen an zwei Führungen teil.